Use it or lose it - zum Tag der Bildung

Der 1. Mai ist bei uns NEOS traditionell der Tag der Bildung. Dieses Jahr haben wir uns im Besonderen auf die Kindergärten konzentriert. Es ist ein wichtiges Jahr, weil die Bund-Länder Vereinbarung neu verhandelt wird und fundamentale Veränderungen in der Elementarbildung dringend notwendig sind.

Der ersten Bildungseinrichtung müssen wir in unserem Land den Stellenwert geben, den sie verdient. Gerade die Kleinsten brauchen die größte Aufmerksamkeit. Denn hier wird der Grundstein für Bildung, persönliche Entfaltung und ein gelungenes Leben gelegt und das beginnt mit den besten Pädagog_innen, deren Ausbildung und Arbeitsbedingungen.

2022 muss zum Wendepunkt für österreichische Kindergärten werden

Im Rahmen meiner Elementarbildungstour habe ich mir bereits ein Bild davon machen können, wo der Schuh drückt. Vor allem habe ich gesehen, wie unterschiedlich die Rahmenbedingungen in den unterschiedlichen Bundesländern sind. Besonders, was die Öffnungszeiten und Betreuungsangebote in den Ferien betrifft. Für uns ist klar: Jedes Kind muss gleich viel wert sein, egal ob es in Bludenz, Villach oder Eisenstadt lebt.

Wir fordern, dass Bund und Länder einen Pakt für Elementarbildung schließen und einen langfristigen Plan vorlegen. Denn in nordeuropäischen Ländern wird bis zu 2 Prozent des BIP in die Kindergärten investiert. Österreich steckt nur 0,6 Prozent in die erste Bildungsstufe. So wenig ist uns hierzulande offenbar die Bildung der Kleinsten wert. Mit einer stufenweisen Anhebung des Budgets wollen auch wir bis 2035 dieses Ziel von 2 Prozent erreicht haben.

Gemeinsam mit Christoph Wiederkehr haben wir am 1. Mai, an unserem Tag der Bildung, die Neurobiologin Dr. Isabella Sarto-Jackson eingeladen, die uns aus wissenschaftlicher Sicht erläutert hat wie entscheidend diese Zeit für das menschliche Gehirn ist und wie sehr sie das zukünftige Leben beeinflusst.

„Gehirne von Kleinkindern weisen die höchste Neuroplastizität auf“, sagt Neurobiologin Dr. Isabella Sarto-Jackson vom Konrad Lorenz Institut für Evolutions- und Kognitionsforschung Klosterneuburg. „In der Kleinkind-Phase wird ein Überschuss an Synapsen gebildet. Im Laufe der kindlichen Entwicklung kommt es dann zu einer selektiven Verstärkung oder Reduktion – welche Synapsen verstärkt und welche eingeschmolzen werden, hängt von deren Verwendung ab. Je häufiger synaptische Verbindungen aktiviert werden, beispielsweise durch soziale Interaktionen, desto stärker werden sie; je weniger sie aktiviert werden, desto eher gehen sie verloren – für immer, nach dem ‚use it or lose it‘-Prinzip“

Die Pressekonferenz kann hier noch einmal angesehen werden.

Mich interessiert, was dich bewegt!
Was beschäftigt dich?
Schreibe mir gerne, was dich bewegt.
weiter